Ein Brutreaktor ist ein Kernreaktortyp, bei dem zwei Vorgänge gleichzeitig stattfinden. Einerseits finden Kernspaltungen statt, sodass Energie erzeugt werden kann und andererseits wird ein Teil des Uran-238 zu spaltbarem Plutonium-239 umgewandelt. Dieser zweite Prozess wird auch als Brutvorgang bezeichnet.
Was ist das Besondere an Brutreaktoren?
Bei einem Brutreaktor wird, einfach gesagt, ein nicht spaltbares Nuklid in ein spaltbaren Nuklid umgewandelt. Das spaltbare Nuklid kann weiterverarbeitet und später als Brennstoff für weitere Kernspaltungen verwendet werden. Grundsätzlich findet dieser Prozess in jedem Kernreaktor statt, es ist jedoch erst dann von einem „Brüter“ die Rede, wenn der Reaktor zeitgleich auch mehr Brennstoff herstellen kann, als er selber verbraucht.
Welche Typen von Brutreaktoren gibt es?
Es wird unterschieden zwischen zwei Typen von Brutreaktoren:
- Schnelle Brüter
- Thermische Brüter
Beim schnellen Brüter kommen Uran-238 als Brutstoff und schnelle Neutronen zum Einsatz. Als Brennstoff wird Uran-Plutonium-Mischoxid verwendet. Der schnelle Brüter ermöglicht es außerdem, Natururan effizienter zu nutzen, da dieses in der Brutzone enthalten ist.
Der thermische Brüter hingegen verwendet Thorium als Brutstoff und arbeitet vor allem mit thermischen Neutronen. Auf Grund der großen Thoriumvorkommen ist diese Technik besonders interessant für die aktuelle Wissenschaft.
Wo gibt es Brutreaktoren?
Das bisher größte Kraftwerk, das einen Brutreaktor besitzt befindet sich in Malville, Frankreich und ist seit 1986 in Betrieb. Das Kraftwerk wurde als Gemeinschaftsprojekt verschiedener Länder realisiert, darunter auch Deutschland.
Mehr Informationen
Einen guten Überblick über verschiedene Reaktortypen liefert das folgende Video:
Bild: © olesha – Fotolia.com