Das Hot-Dry-Rock Verfahren (kurz: HDR) ist ein Prinzip, bei dem die im Erdkörper enthaltende Wärme genutzt wird, die sich in einer Tiefe zwischen 3.000 und 6.000 Metern unterhalt der Erdoberfläche befindet. Für dieses Verfahren sind auch die Bezeichnungen „Hot Fractured Rock“ (HFR) oder Enhanced Geothermal System (EGS) gebräuchlich. Insgesamt zählt diese Technik der Energiegewinnung zur Geothermie.
Wie funktioniert das Hot-Dry-Rock Verfahren?
Beim HDR wird Wärme genutzt, die sich in Tiefengesteinen befindet. Dazu werden zwei Bohrlöcher in das Gestein gebohrt. Durch das Einpressen von Wasser mit einem Druck von bis zu 150 bar, weiten sich die im Gestein vorhandenen Risse und neue entstehen. Auf diese Weise kann beim Betrieb Wasser vom einen Bohrloch zum anderen fließen, welches sich auf Grund der Wärme im Gestein erhitzt. Durch den Auftrieb des warmes Wassers entsteht so ein Kreislauf, bei dem das heiße Wasser zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann.
Wo wird das Hot-Dry-Rock Verfahren genutzt?
In Europa gibt es bisher erst ein Kraftwerk, das das HDR Verfahren nutzt. Es heißt Soultz-sous-Forêts und befindet sich in Frankreich. Hier konnte das Wasser auf eine Temeperatur von 142°C erhitzt werden. Ziel ist es, diese Temperatur noch weiter zu erhöhen, was durch tiefere Bohrung möglich gemacht werden soll. Damit das Kraftwerk als erste wissenschaftliche Pilotanlage zur Stromerzeugung dienen kann, wäre eine Wassertemperatur von 200°C notwendig.
Welche Risiken birgt das Hot-Dry-Rock Verfahren?
Ähnlich wie beim Fracking, so wird auch beim HDR-Verfahren Wasser ins Gestein eingepresst. Dies kann zu Erschütterungen im Boden führen, da sich neue Gesteinsrisse bilden. Experten bestätigen zwar, dass diese nahezu unmerklich sein sollen, jedoch stehen viele Bürger der Technik dennoch kritisch gegenüber.
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Das folgende Video stellt den Prozess des Hot-Dry-Rock Verfahrens noch einmal anschaulich dar (auch ohne Englisch-Kenntnisse gut verständlich).