Bei Erdöl denkt man als erstes an den flüssigen Rohstoff unter der Erde, doch es gibt noch weitaus andere Vorkommen, als reine Öl-Lagerstätten. In vielen Teilen der Erde lagert das Öl nicht in seiner reinen Form, sondern als Sandgemisch (Ölsand) in der Erde und kann dort, ähnlich wie Braunkohle, in einem Tagebau gefördert werden.
Woraus besteht Ölsand?
Der sogenannte Ölsand besteht aus Quartz, Mineralkörnern, Erdöl und Wasser. Je nachdem wie stark abgereichert das Öl ist, wird unterschieden zwischen Schweröl, wo das Öl noch relativ flüssig ist und Naturbitumen, welches eine zähflüssige oder sogar feste Struktur aufweist.
Wo lagert Ölsand?
Die größten Vorkommen befinden sind in Kanada und Venezuela, aber auch in Deutschland gibt es Ölsand. Zum Beispiel in Niedersachsen und am Oberrhein, wo er in einem Untertagebau abgebaut wird. Die Ölsandvorkommen sind auch deshalb so attraktiv, weil sie in einer geringen Tiefe von nur 100 Metern unter der Erde lagern und daher relativ einfach abgebaut werden können.
Welche Bedeutung hat die Ölsandförderung für die Energiegewinnung?
Ölsand ist eine interessante Energiequelle, da die Vorkommen des herkömmlichen Erdöls immer weiter versiegen. Der Ölsand wird daher mit großer Wahrscheinlichkeit in seiner Bedeutung für die Ölgewinnung steigen, jedoch ist zweifelhaft, ob damit der Rückgang der konventionellen Ölförderung ausgeglichen werden kann. Dabei spielen vor allem auch die Kosten eine wichtige Rolle, denn die Förderung von Öl aus Ölsanden ist deutlich teurer.
Welche Risiken birgt die Ölsandförderung?
Ein großer Nachteil der Ölsandförderung ist der immense Wasserbrauch und der Energiebedarf, der benötigt wird, um daraus Dampf zu erzeugen. Da das Wasser durch den Förderungsprozess stark belastet wird ist auch die Entsorgung kritisch. Experten befürchten unterirdische Schäden für die Umwelt und den Verlust von Wäldern und Mooren. Natürlich muss für den Bergbau auch die Natur weichen, die nach dem Ölsandabbau nur schwer oder gar nicht zurückgewonnen werden. Nicht zuletzt entstehen bei der Förderung des Öls auch große Mengen als Treibhausgasen, die in die Atmosphäre freigesetzt werden.
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Einen interessanten Bericht zu den Vor- und Nachteilen der Ölsandvorkommen in den USA liefert euch das folgende Video:
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