Die Energiewende erfasst nun auch Deutschlands nördlichen Nachbarn Dänemark. Nachdem die Bundesrepublik im letzten Jahr beschlossen hat aus der Kernenergie auszusteigen, geht das kleine Königreich nun noch einen Schritt weiter. Bis 2035 sollen keine fossilen Brennstoffe mehr verwendet werden, alternative Energiequellen werden hierzu erschlossen und ausgebaut.
Breites politisches Bündnis
Die Entscheidung zu diesem Schritt steht auf einem festen politischen Fundament. Sowohl die regierende Koalition als auch die Opposition stimmten den Plänen zu, wodurch auch bei einem etwaigen Machtwechsel nicht befürchtet werden muss, dass die Entscheidung revidiert wird.
Die Ziele sind extrem ehrgeizig, bereits 2020 sollen 50 Prozent der Energie aus Windkraft gewonnen werden, hierbei spielen auch die Offshorewindparks eine wichtige Rolle, die deutlich ausgebaut werden sollen. Durch diese und andere Maßnahmen soll der CO2-Ausstoß deutlich verringert werden, denn in diesem Bereich hat Dänemark noch deutlichen Nachholbedarf. In Europa gehört das Land zu den Spitzenreitern, was den pro Kopf Ausstoß des Klimagases angeht.
Aus für Kohle, Gas und Öl
Im Jahr 2035 sollen dann alle fossilen Energieträger aus Dänemark verschwunden sein. Dies gilt besonders für Kohlekraftwerke, die heute noch für einen Großteil der Stromproduktion im Land verantwortlich sind. Bestehende Kraftwerke sollen vor allem auf Biomasse umgestellt werden, daneben ist auch eine Dezentralisierung der Energiegewinnung vorgesehen. Der zukünftige Verzicht auf fossile Brennstoffe wird als vorbeugende Maßnahme gegen steigende Preise für Öl, Gas und Kohle angesehen.
Zwar werden die dänischen Haushalte durch die Umstellung pro Jahr mit rund 175 Euro mehr belastet, doch im Gegensatz zu den erwarteten Preissteigerungen bei fossilen Brennstoffen ist dies die günstigere Lösung. Insgesamt belaufen sich die Kosten bis 2020 auf rund eine Milliarde Euro.