Ständig steigende Strompreise und die ewige Suche nach dem besten, günstigsten oder ökonomischsten Anbieter. In Heidelberg hat dieser Ärger für viele Bauherren bald ein Ende.Im Rahmen des 2008 ins Leben gerufenen Projekts „Bahnstadt“ sollen bis 2022 auf 116 Hektar ca. 12000 Menschen ihr zuhause finden. Bereits heute wohnen dort bereits mehr als 1400 Bewohner und das in nahezu selbstversorgenden Passivhäusern. Ein Traum vieler Deutscher: Unabhängigkeit vom Stromanbieter.
Dämmung, Fensterkonstellation und Abwärme sparen Heizkosten
Doch natürlich ist der Bau solcher Selbstversorger deutlich teurer, als der eines normalen Eigenheims. Grund ist die spezielle Bauweise, die es anschließend ermöglicht nur einen Bruchteil an Energie zu verbrauchen. Die wichtigsten Punkte sind dabei die Dämmung, die Fenster, Abwärme und natürlich erneuerbare Energiequellen. So sind die Bahnstädter Hauser beispielsweise in einer bis zu 40cm dicken Dämmschicht mit einer luftdichten Hülle eingefasst, die verhindern soll, dass kalte Luft eindringt. Sonne hingegen ist ausdrücklich erwünscht und soll durch eine optimale Anordnung dazu beitragen, die Räume zu erwärmen. Reicht dies nicht aus, so wird mit Wärme aus Sonnenenergie, Abwärme von Menschen, Elektrogeräten und der Beleuchtung nachgeholfen. Ein Wärmetauscher nutzt außerdem die Hitze der verbrauchten Luft aus und wärmt damit die neu zugeführte frische Luft.
Passivhäuser rentieren sich oft bereits nach zehn Jahren
Benjamin Wünsch vom Passivhaus-Institut in Darmstadt bestätigt: „Insgesamt benötigen diese Häuser nur ein Zehntel der Energie, die ein herkömmlicher bau verbraucht“. Der Rest, so Wünsch, könne problemlos über regenerative Energiequellen (z.B. Solaranlagen) gedeckt werden. Die zuvor notwendigen Kosten sind jedoch nicht zu verachten. Wünsch erklärt: „Man kann bei einem Neubau jedoch von fünf bis zehn Prozent Mehrkosten ausgehen.“ Auch Sanierungen sind möglich, um das Eigenheim nachträglich energieeffizienter zu gestalten, aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn häufig steht die Sanierung in keinem Verhältnis zum Mehraufwand. Bei einem Neubau, so Wünsch, sollten „in etwa nach zehn Jahren […] die gesunkenen Ausgaben für Energie die Mehrkosten übertreffen“. Zusätzlich gibt es diverse Förderungen, die für den Bau von Energiesparhäusern umfangreiche Kredite gewähren oder Baken, die Zuschüsse zu Tilgung beisteuern. Abhängig ist dies natürlich stets von der Energieeffizienz der Immobilie.
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