Viele Störungen führen zu Verzögerung
Im niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde standen bis vor Kurzem die Reaktoren still. Ende April wurde die Anlage abgeschaltet, nachdem Turbulenzen auf Grund eines Totalschadens am Generator aufgetreten waren. Der Betreiber Eon besorgte daraufhin einen Ersatzreaktor, doch im Zuge genauerer Überprüfungen wurden weitere Mängel entdeckt, die dazu führten, dass Umweltminister Wenzel (Grüne) ein Team zur Begutachtung des Kraftwerks entsandte. Auch unter den Bürgern entstanden Unruhen, Demonstrationen plädierten gegen den Weiterbetrieb des Kraftwerks, welches bereits 30 Jahre alt ist und als „Störfallspitzenreiter“ gilt.
Umweltminister Wenzel stellt sich quer
Eon jedoch beantragte nach der Fertigstellung der Arbeiten am Reakton die Wiederinbetriebnahme, welche auf Grund weiterer Bedenken von Seiten Wenzels zunächst abgelehnt wurde. Mit dem steigenden Druck möglicher Schadensersatzforderungen und auf Grund einer zu geringen Argumentationsgrundlage schwenkte Wenzel letztendlich jedoch um. Eon will nun prüfen, ob bereits jetzt ein Schaden durch die nicht unmittelbare Wiedereinschaltung des AKWs entstanden ist und auch in der Opposition belächelt man Wenzels Vorgehen, der binnen 24 h seine Meinung um 180 Grad wendete. Das Kraftwerk ist seit Sonntag wieder am Netz.