Das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise” wurde wegen einer Protestaktion gegen Ölbohrungen vor den Kanarischen Inseln von den spanischen Behörden beschlagnahmt. Grund sei die Missachtung einer maritimen Sperrzone sowie das Ignorieren der Marineanweisungen gewesen, so der Verteidigungsminister Pedro Morenés. Die Kaution wurde auf 50.000 Euro festgesetzt. Laut Morenés ließ die „Arctic Sunrise“ Beiboote ins Wasser, um ein Forschungsschiff des Energiekonzerns Repsol, das nach Öl- und Gasvorkommen in der Region suchte, „zu schikanieren und zu entern“.
Video liefert Beweis
Greenpeace veröffentlichte ein Video, wie drei Marine-Boote die Boote der Greenpeace-Aktivisten rammen, als diese sich dem Repsol-Schiff nähern. Dabei soll ein italienischer Aktivist ins Wasser gestürzt und verletzt worden sein. Die Organisation wählte bewusst ein friedliches Protestmittel und streitet den Versuch zum Entern strikt ab. Das Schiff der Naturschützer war bereits seit mehreren Wochen unter niederländischer Flagge unterwegs. Nun liegt die „Arctic Sunrise bis auf Weiteres im Hafen von Arrecife auf der Kanareninsel Lanzarote fest. Selbst der US-Kapitän wurde nach Angaben von Greenpeace bis zur Zahlung der Kaution in Gewahrsam genommen.
Einen ähnlichen Fall gab es bereits
Schon im September 2013 passierte Ähnliches: Die Aktivisten versuchten damals eine Bohrinsel des russischen Staatskonzerns Gazprom in der Barentssee zu entern. Die „Arctic Sunrise“ wurde aber in der Barentssee von russischen Einsatzkräften aufgehalten. 30 Aktivisten und Journalisten an Bord wurden festgenommen. Erst nach internationalen Protesten einige Wochen später wurden sie auf Kaution freigelassen und die „Arctic Sunrise“ dann im Juni erst wieder freigegeben.
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