Seit 2009 wird in Mannheim mit Hochdruck an einem neuen Kohlekraftwerkblock gearbeitet, auch bezeichnet als „Block 9“. Das neue Super-Kraftwerk protzt mit 55.000 m² Fassade, 460 Motoren und 300.000 Metern Rohrleitungen. Die GKM (Grosskraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft) bezeichnet es als einen der „Modernsten und effizientesten Steinkohleblöcke der Welt“.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist nicht so begeistert von dem Projekt, denn in Zeiten der Energiewende setze dies falsche Signale. GKM hingegen weist die Vorwürfe zurück und pocht daran. „Beim Umweltschutz macht uns hier in Baden-Württemberg niemand was vor.“ Beziehen tut sich diese Aussage auf die Verwendung von Kraft-Wärme-Kopplungen, die eine besonders umweltschonende und wirtschaftliche Energiebereitstellung ermöglichen sollen. Laut Angaben der GKM müsse deutlich weniger Kohle eingesetzt werden um die gleiche Menge an Strom und Fernwärme zu erzeugen. Los geht es bereits im Oktober dieses Jahres mit dem Test der Kohlemühlen. Die Inbetriebnahme von Block 9 ist für Sommer 2015 geplant. Bis dahin sollen zwei alte Kraftwerksblöcke stillgelegt werden, deren Leistung der neue Block übernimmt.Mit seiner Leistung von mehr als 2000 Megawatt ist Block 9 dann das größte Kraftwerk Baden-Württembergs.
Zwar ist dies eine Verbesserung gegenüber der alten Kraftwerkstechnik, dennoch sind die Argumente des BUND berechtigt, denn die Botschaft des 1,2 Milliarden schwere Projekts ist deutlich: Umweltschutz? Ja. Kohle aber auch!
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