Seit dem Unglück in Fukushima vor 3 Jahren werden in Deutschland die Atomkraftwerke stillgelegt. Doch welchen Weg sollen die Energieversorger einschlagen, wenn sie gezwungen sind ihre profitablen Atomkraftwerke stillzulegen? Ganz einfach – Sie stürzen sich auf die kostengünstige Alternative, die mehr Treibhausgase freisetzt als alle anderen fossilen Brennstoffe – Braunkohle.
Ein Fallbeispiel hierfür bietet der deutsche Energieriese RWE AG. Dieses und andere deutsche und auch europäische Unternehmen haben mit den gewinnschmälernden erneuerbaren Energien und Unternehmen sowie auch privaten Verbrauchern, die sich über die zu hohen Energiekosten beklagen, zu kämpfen.
Während des Bestehens der Bundesrepublik Deutschland hat RWE innerhalb des vergangenen Jahres zum ersten Mal überhaupt Verluste verzeichnen müssen. Doch nicht nur die Ertragsmöglichkeiten des Unternehmens haben sich deutlich verringert, hinzukommt, dass RWE in Sachen erneuerbare Energien erheblich zurückliegt.
Kohlekraftwerk als einziger Ausweg
Um auf dem Markt zu überleben, blieb dem Energieriesen keine andere Wahl, als die Produktionserhöhung in den profitablen Kohlekraftwerken, die zumeist Braunkohle verwenden. Im Vergleich zu 2011 hat sich die Energieerzeugung der RWE AG mithilfe von Braunkohle nun von 45% auf 52% erhöht. So haben auch andere deutsche Unternehmen den Braunkohleeinsatz verstärkt, und damit den Höchstwert der Kohleverstromung seit 2007 erreicht – auch der Kohlenstoffdioxidausstoß erreichte seinen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung.
Braunkohlewende statt Energiewende?
Anstatt von den geächteten fossilen Brennstoffen wegzukommen, scheinen diese durch die Energiewende wieder auf dem Vormarsch zu sein. Um dieses Phänomen zu vermeiden sollen die Energieversorger laut Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, in erneuerbare Energien investieren anstatt an den veralteten Modellen mit Kohle- und Atomkraft zu beharren.
Dem entgegnen die Versorger, dass sie geradezu zu diesem Weg gezwungen worden wären, da Braunkohle der einzige auf dem Markt konkurrenzfähige fossile Brennstoff sei.
Die Mehrzahl ist jedoch davon überzeugt, dass die Kohlekraft nicht lange auf dem Vormarsch bleibt.
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