Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) forderte gestern in Berlin ein absolutes Fracking-Verbot – und das in ganz Deutschland. Er kritisierte zudem den Kompromiss zwischen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, dem eine Vorschrift in Niedersachsen und ein daraus hervorgehendes zeitlich begrenztes Moratorium (Abkommen zur Stillhaltung) entsprang.
Inakzeptables Regierungsverhalten
Die Regierung sieht lediglich eine Stilllegung bis 2021/2022 und das auch nur bezüglich Kohle- und Schiefergaslagerstätten vor, sogar Entwicklungs- und Forschungsarbeiten dürfen noch getätigt werden. Der NABU erachtet dieses Verhalten als faul und unzureichend und geht mit seinem Forderungen noch einen Schritt weiter: Präsident Olaf Tschmipke forderte ein absolutes Verbot, ob konventionelles oder unkonventionelles Fördern, offenbar zieht er umweltfreundliches Fracking nicht einmal in Erwägung. Begründen will er es damit, dass Erdbeben und andere Zwischenfälle, bei denen Schadstoffe austraten, das lückenhafte System nachgewiesen haben und fürchtet, eben diese Lücken auch in vermeintlich umweltfreundlichen Methoden wiederzufinden. Aus energiewirtschaftlicher Hinsicht macht er des Weiteren auf die Ineffizienz des Frackings aufmerksam, es werde zu viel verbraucht, um zu wenig zu erhalten.
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