Eine Drohne mit unbekannter Herkunft hat erneut ein Atomkraftwerk in Frankreich überflogen. Der französische Stromkonzern EDF berichtet, dass die Drohne über das Atomkraftwerk (AKW) Cattenom im Osten Frankreichs in Grenznähe zu Deutschland und Luxemburg geflogen ist. Das AKW erstatte deshalb Anzeige.
Schon seit Oktober
Bereits zum zwanzigsten Mal wurden Frankreichs Atomkraftwerke überflogen, und das seit Anfang Oktober. Das AKW Cattenom war schon zum zweiten Mal betroffen. Man weiß bisher noch nicht, wer hinter diesen mysteriösen Flügen steckt. Selbst die Umweltschützer von Greenpeace streiten ab, etwas mit den Flügen zu tun zu haben.
Bereits 20 Anzeigen
Es gilt für die AKW-Anlagen ein Überflugverbot in einem Radius von 2,5 Kilometern und bis zu einer Höhe von 1.000 Metern. Aus diesem Grund erstattete EDF schon 20mal Anzeige gegen Unbekannt. Die 20 Drohnen flogen immer nachts und teilweise hunderte Kilometer voneinander entfernt. Laut dem Stromkonzern und den Sicherheitsbehörden entstand durch die Mini-Drohnen aber nie eine wirkliche Gefahr.
Wer oder was steckt dahinter?
Vermutungen der französischen Presse zufolge, könnte eventuell ein Drohnen-Hersteller hinter den Überflügen stecken oder jemand, der die private Nutzung von Drohen vermehrt fordert. Selbst über die Vorbereitung eines Terroranschlags wird spekuliert, jedoch halten Experten dies für unwahrscheinlich. Laut Elisabeth Quintana vom Forschungsinstitut für Sicherheitsfragen in Großbritannien kann man damit aber bestimmte Abläufe registrieren wie zum Beispiel die Wachgänge in den Atomanlagen.
Die Jagd geht los
Die an allen französischen AKWs installierten Radargeräte zur Abwehr von Luftattacken können die kleinen Drohnen nicht erfassen. Laut dem französischem Flugsicherheitsexperten und Kriminologen Christophe Naudin hätten die Sicherheitsbehörden noch „kein Gegenmittel gegen diese Fluggeräte“. Nun veranlasste die Regierung in Paris die Devise, die anfliegenden Mini-Drohnen durch das Wachpersonal der AKWs mit Schrotmunition zerstören zu lassen.
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