Der größte Energieversorger Deutschlands will sein Unternehmen komplett umstrukturieren. Man will sich von konventionellen Energien verabschieden und auf erneuerbare Energien setzen.
Konzern ist stark verschuldet
Grund für die Umstrukturierung sind massive Schulden. Der angeschlagene Konzern hatte bereits zuvor mit starken Gewinneinbrüchen zu kämpfen, wie wir hier schon berichteten. Im Aufsichtsrat wurde laut, dass eine neue Strategie für den Konzern her muss. Angestrebt werden statt Gas, Kohle und Atom die erneuerbaren Energien sowie ein verstärkter Ausbau an Energienetzen und Kundenlösungen.
Kompletter Strukturwandel
Die konventionelle Energieerzeugung und Energiehandel sollen in eine eigenständige Gesellschaft überführt werden. Für die nächsten zwei Jahre werden dafür nun die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Eine Neuaufstellung sei dann bis 2016 umgesetzt, so das Unternehmen. Die Vorschläge des Vorstands für diese Veränderungen wurden vom Gremium „einstimmig“ angenommen. Laut E.ON Chef Johannes Teyssen erfordern „die drastischen Veränderungen der globalen Energiemärkte, technische Innovationen und wachsende, individuellere Kundenerwartungen […] einen mutigen Neuanfang.“ Die radikale Neuaufstellung war auch notwendig, da das jetzige noch breite Geschäftsmodell von E.ON den neuen Herausforderungen sonst nicht mehr gerecht werden würde.
Trennung von Spanien und Portugal
Die internationalen Geschäfte sollen laut dem Energiekonzern auch gekappt werden, zumindest in Spanien und Portugal. Diese Sparten werden an den australischen Investor Macquarie verkauft und haben einen Unternehmenswert von 2,5 Milliarden Euro. Dieser Verkauf schafft außerdem größere finanzielle Spielräume für die zukünftigen Veränderungen. Zusätzlich muss die E.ON AG im laufenden Quartal Abschreibungen von 4,5 Milliarden Euro vornehmen. Die Abspaltung der konventionellen Energie-Bereiche und Schaffung der Neuen soll laut E.ON Chef mit der zusätzlichen Finanzausstattung bestehende Arbeitsplätze erhalten und sichern sowie unter den neuen Umständen auch Arbeitsplätze schaffen. „Unsere neue Strategie ist also kein Programm zum Abbau von Arbeitsplätzen“, so der E.ON-Chef.
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