Der Stromkonzern E.ON kündigte am Wochenanfang die Umstrukturierung des Unternehmens an, weil das Hauptgeschäft mit konventionellen Energieträgern nicht mehr gewinnbringend ist und in ein eigenständiges Unternehmen abgespalten wird. Erst gestern berichteten wir in diesem Artikel von der Problematik.
Altlasten alter AKWs bleiben über
Mit der Neuausrichtung zum „erneuerbaren Energiekonzern“ folgen nun weitere Probleme. Durch die Abschaltung und Entsorgung von Kernkraftwerken entstehen enorme Kosten. Der Staat wird diese nicht übernehmen. Dies wird durch die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks von der SPD laut. Sie ermahnt die Energiewirtschaft, sich durch die Umstrukturierung der Verantwortung für die Kosten des AKW-Rückbaus entziehen zu können. Laut Hendricks ist „eine Verstaatlichung von Risiken nach jahrzehntelangen Gewinnen aus den Atomkraftwerken“ nicht möglich. Ähnlich äußerte sich auch Justizminister Heiko Maas.
Ein teurer AKW-Abbau
Die Industrie bleibt selbst im Fall einer Aufspaltung des Unternehmens für alle anfallenden Kosten eines Atom-Rückbaus verantwortlich. Beginnend bei der Stilllegung plus Rückbau der AKWs und die Entsorgung des Atommülls. Dies bestätigte Hendricks der Rheinischen Post. Es bestehe keine Möglichkeit für Energiekonzerne, die Atommüllkosten loszuwerden, egal wie die Neubildung des Konzerns letztlich aussieht, die gesetzliche Pflicht bleibt bestehen, so auch Maas.
Erneuerbarer Energiekonzern
Etwa 35 Millionen Kunden beziehen Strom von E.ON. Noch vor den Entschlüssen zur Unternehmensabspaltung hat E.ON derzeit noch sieben AKWs in Deutschland in Betrieb. Den größten Teil davon in Norddeutschland. Bis 2022 soll der Konzern auch das letzte AKW vom Netz trennen, so die Pläne der Regierung. Neben den AKWs laufen über E.ON noch 14 weitere Kohlekraftwerke in Europa, mit dem größten Anteil in Deutschland und drei in Frankreich. Auch zwölf Gaskraftwerke in Deutschland, Ungarn, Tschechien und der Slowakei laufen noch.
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