Wie wir am 06. Juni berichteten gewann das Berliner Unternehmen „Berlin Energie“ im Vergleichsprozess um den besten Gasanbieter gegen das seit 170 Jahren tätige Unternehmen Gasag. Seither wurde auf eine Reaktion gewartet. Diese erschien nun kürzlich in Form einer Klage.
Gasag-Chef Stefan Grützmacher teilte am Dienstag mit, dass es dabei vor allem um die Sicherung der 600 Gasag-Arbeitsplätze ginge. Das Unternehmen fürchtet um den Erhalt dieser, wenn die Gasnetz-Konzession wirklich an Berlin Energie gehen sollte. Gasag fordert die Punktebwertung noch einmal zu überprüfen und festzustellen, ob es dabei „wirklich korrekt und diskriminierungsfrei zugegangen ist.“ Der Prozess der daraus entsteht, könnte Jahre dauern und so einen Stillstand erzeugen, der das Land und Berlin Energie betrifft.
Bisher gibt es noch keine politische Entscheidung über die Vergabe der Gasnetz-Konzession, denn das Abgeordnetenhaus hat dabei das letzte Wort. Die CDU lies jedoch erkennen, dass sie eher auf der Seite der Gasag steht. Für das erfahrene Unternehmen wäre die Abgabe der Gasnetz-Konzession sehr wahrscheinlich das Aus, denn zwei Drittel ihrer Erträge stammen aus dem Netz. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Gasag mit allen Mitteln versuchen wird, Berlin Energie doch noch auszustechen.