Einem Bericht zufolge muss Deutschland in den kommenden Jahrzehnten deutlich mehr Atommüll entsorgen als man bisher annahm. Die radioaktive Abfallmenge bei Salzgitter, wo derzeit das Endlager Schacht Konrad errichtet wird, ist bereits auf dem Weg sich zu verdoppeln.
Entsorgungsplan steht
Die Bundesregierung stimmt zur Atommüll-Regelung in einem sogenannten nationalen Entsorgungsplan mit den Ländern ab. Erstmals werden dem Bericht zufolge auch die Abfälle aus der Urananreicherungsanlage in Gronau als Atommüll mitgezählt. Diese „ehrliche Einbeziehung“ der Urenco-Abfälle sei „sehr positiv“, so die Atomexpertin Sylvia Kotting-Uhl von den Grünen. In Gronau lagern zurzeit 13.000 Tonnen sogenannter „Urantails“.
Urananreicherung füllt das Müllkonto
Der Bund geht in dem Entsorgungsplan von bis zu 100.000 Kubikmetern Atommüll aus nur aus der Urananreicherung. 200.000 Kubikmeter kämen zusätzlich hinzu, wenn das Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel geräumt wird, in dem 126.000 Fässer Atommüll gelagert sind. In der Süddeutschen Zeitung hieß es vom Bundesumweltministerium, dass aus „Gründen der Vorsorge“ schonungslos abgerechnet worden sei.
Endlager zur Entsorgung geplant
Zum einen wird derzeit das Endlager Schacht Konrad errichtet für Abfälle, die wenig Wärme entwickeln. Ein anderes Endlager ist für den „heißen“ Atommüll geplant, der in Castoren gelagert ist. Auch eine Vergrößerung des Schacht Konrad ist „nicht ausgeschlossen“.
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