Das umstrittene AKW Fessenheim im Elsass war schon des Öfteren in den Schlagzeilen. Das letzte Mal wegen der Verurteilung von Greenpeace Aktivisten (siehe hier). Nun geht es um einen Bericht, in dem die Schließung des französischen AKWs in Frage gestellt wird. Eigentlich war geplant, dass das AKW Fessenheim 2016 vom Netz gehen soll.
Zu hohe Kosten für die Schließung
In dem parlamentarischen Bericht wurde die versprochene Schließung vom Staatschef François Hollande angezweifelt. Der konservative Abgeordnete Hervé Mariton und der Sozialist Marc Goua sind die Autoren des Berichts und empfehlen die AKW-Abschaltung zu verschieben, da die Kosten der Schließung 5 Milliarden Euro betragen würden. Der französische AKW-Betreiber und Stromerzeuger EDF könnte eine Entschädigung von 4 Milliarden Euro verlangen. Die angespannte Finanzlage führe demnach zur wahrscheinlichen Verschiebung.
Kontra aus dem Umweltbereich
Die französische Umweltministerin Ségolène Royal ist der Meinung, dass die Abschaltung des AKWs keine 5 Milliarden Euro kosten würde und hält die Angaben für „eigenartige Berechnungen“. Es ginge hier um eine Entscheidung, die „im allgemeinen Interesse des Landes getroffen“ wurde, die nicht durch solche Zahlen beeinflusst werden sollte. Auch in Deutschland wird die Forderung der geplanten Schließung durch den Umweltminister Franz Untersteller unterstützt. Der Grünen-Politiker betonte nochmals, dass die Abschaltung von Hollande versprochen und sich darauf verlassen wird.
Schon seit Jahren fordern Umweltschützer in Frankreich, Deutschland und der Schweiz die Stilllegung des anfälligen AKWs. Demnächst wird bei den Beratungen der französischen Nationalversammlung zum Gesetzentwurf zur Energiewende auch das AKW Fessenheim ein Thema sein. Eines der Ziele des Entwurfs ist es außerdem den Energieverbrauch Frankreichs bis 2050 um die Hälfte zu reduzieren und den daran anteiligen Atomstrom bis 2025 von 75 auf 50 % zu senken.
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