Im Rahmen der Ukraine Krise will die EU-Kommission ihre Energiepolitik neu bewerten. Sie möchte sich unabhängiger machen, heißt es vom Kommissar für die Energie-Union und EU-Kommissions-Vize Maros Sefcovic. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Russland aber trotzdem ein wichtiger Gaslieferant in Europa bleiben wird.
Neue Zielsetzungen durch Europa
Laut Sefcovic soll Europa endgültig die Angst vor dem nächsten Winter verlieren. Schon nächsten Januar sollen einflussreiche, hoch angesehene Minister und Gaskonzerne eine Arbeitsgruppe dazu bilden. Sie wollen einen Energieversorgungs-Masterplan erschaffen, so die Ankündigung des EU-Kommissars. Es sei auch ein Ausbau der Gasinfrastruktur geplant mit einem weiteren Gas-Zentrum am Mittelmeer und neuen Flüssiggasterminals. Zum Beispiel könnten dann Länder wie Tunesien und Algerien eine größere Rolle hinsichtlich Europas Gasversorgung einnehmen, da ein erhöhtes Schiefergasvorkommen vorhanden ist. Man plant in Brüssel außerdem den Kapazitätsausbau der geplanten Gas-Pipeline in Aserbaidschan. Ab 2019 wir diese sogenannte TAP-Pipeline Gas aus der kaspischen Region nach Europa liefern. Dabei wird bewusst Russland gemieden. In Zukunft werden die globalen Rohstoffmärkte durch die EU-Mitglieder mehr nach dem Willen der Kommission handeln.
Gleichberechtigung von der EU-Kommission gewünscht
Jährlich zahlt man pünktlich und zuverlässig in der EU 400 Milliarden Euro für Energieimporte. Sefcovic verlangt, dass Europa als Kunde mehr respektiert wird. Man fühlt sich in Europa nicht gerecht behandelt. Zudem möchte die Kommission Möglichkeiten für vermehrte Zusammenarbeit herausfinden. Dazu wird Anfang 2015 ein Konzept für die Energie-Union mit konkreten Vorschlägen entworfen. Auf Kiew könnten somit neue Forderungen zukommen. Man verlangt in Brüssel von der Ukraine mehr Transparenz bezüglich des Gastransports und im Gashandel. Allem Anschein nach zweifelt man derzeit an den Gas-Statistiken des Landes. Von der Kommission wurde nun beispielsweise die Einrichtung von Mess-Stationen verlangt, um Zu- und Abflüsse des Landes besser kontrollieren zu können.
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