Am 17. August 2014 entstanden etwa 40 Gigawatt Leistung aus regenerativen Energien, das heißt allein aus Solar-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen. Das macht einen Stromanteil aus erneuerbaren Quellen an der Gesamtproduktion von 75% – ein neuer Rekordwert.
Ein Glückstag?
Im Mai 2014 wurde bereits ein sehr hoher Wert erreicht mit 73%. Am besagten Rekordtag herrschte besonders viel Sonnenschein und Wind. Zusätzlich wurde im Vergleich zu anderen Tagen relativ wenig Strom verbraucht. Die herkömmlichen Atom- und Kohlekraftwerke lieferten an diesem Tag gerade einmal 23 Gigawatt Leistung, wobei die Stromnachfrage ca. 53 Gigawatt betrug. Durchschnittlich liegt der Stromverbrauch in Deutschland an einem Werktag ungefähr bei 70 Gigawatt.
Trotz der glücklichen Verhältnisse an diesem Tag, weist der Ökostrom-Bereich insgesamt eine gute Entwicklung auf. Laut dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg entstanden 93 Terrawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien in den ersten sieben Monaten dieses Jahres. In dieser Zeit produzierten traditionelle Kraftwerke ca. 208 Terrawattstunden Strom. Daraus wird deutlich, dass sich der Ökostrom-Anteil im Vergleich zum Vorjahr um ca. 5% steigern konnte.
Kritik bleibt nicht aus
Bemängelt wird vor allem eine schwankende Ökostrom-Produktion sowie die daraus folgenden Probleme. Gleichzeitig werden die Atom- und Kohlekraftwerke immer unrentabler aufgrund des Ökostrom-Wachstums. Diese Problematik ist dann Aufgabe der Politik, die für den Abbau der herkömmlichen Kraftwerke entsprechende Technologien realisieren müsste, ohne die Stromversorgung zu gefährden.
Auch Mecklenburg-Vorpommern ist auf dem Vormarsch
Knapp Zwei-Drittel der Stromproduktion in Mecklenburg-Vorpommern liefern Sonne, Wind und Biogas. Vor Kurzem teilte das Statistikamt des Landes in Schwerin mit, dass die Ökostromerzeugung 2013 gegenüber dem Vorjahr um 12% gestiegen ist. Deutlichen Zuwachs gab es im Bereich der Solarenergie mit 78%. Der Windkraftbereich liefert an sich schon mehr als die Hälfte des Ökostroms und steigerte die Stromproduktion um 8%. Bei den Biogasanlagen stieg die Stromproduktion um 6%.
Dem Statistikamt nach entstanden in MV im letzten Jahr 1.702 Solar-Anlagen, 89 Windräder sowie 32 Biogasanlagen. Während Steinkohle und Erdgas vermehrt als Energiequellen an Bedeutung verloren, blieb die Stromproduktion mit 11.162 Gigawattstunden nahezu konstant.
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