Wenn es darum geht, ein Windrad in nächster Nähe zum eigenen Haus zu haben, reagieren viele Menschen sensibel. Vom Disco-Effekt ist die Rede, wenn immer wieder die Schatten der Rotorenblätter die heimische Stube verdunkeln. Viele Einwohner fühlen sich auch allein durch den Anblick gestört, da dieser die Aussicht beeinträchtigt. Doch eins ist klar: es kommen noch weitere Winräder, die Frage ist nur: Wo?
Am Freitag soll deshalb im Bundesrat über ein Mindestabstand zwischen einem Windrad und einer Wohnbebauung entschieden werden. Diese Änderung ist Teil des neuen Ökostrom-Reformpakets und gilt bereits als so gut wie sicher. Bayern ist dabei der Antreiber des Vorhabens und spekuliert auf einen Mindestabstand in der zehnfachen Länge der Windradhöhe. Dies könnte für einige Anlagen bis zu zwei Kilometer Abstand bedeuten und wird von Experten stark kritisiert. Der Nachteil des Mindesabstands ist vor allem die Einschränkungen, die sich daraus für den Ausbau der Windkraft in Deutschland ergeben. Laut Angaben der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände sinkt der Anteil der in Frage kommenden Flächen in Deutschland durch eine Regelung in dieser Höhe von 20 Prozent auf nur noch ein Prozent ab.