Wie sicher ist das weltweit vorhandene strahlende Material? Diese Frage stand beim Nukleargipfel im südkoreanischen Seoul im Mittelpunkt. Während in Deutschland durch die Strahlenschutzverordnung hoch radioaktives Material in der Regel sicher gelagert und vor Diebstahlversuchen geschützt ist, ist dies in anderen Staaten nicht immer der Fall. Nach Barack Obamas Willen muss sich dies bis spätestens 2014 ändern, dann soll das gesamte vorhandene Nuklearmaterial unter Kontrolle sein.
Kein Nuklearmaterial in den falschen Händen
Vor allem die Angst vor einem terroristischen Anschlag mit einer schmutzigen Bombe hat den US-Präsidenten dazu bewogen, den Gipfel ins Leben zu rufen. Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art, nachdem bereits 2010 in Washington ein Treffen stattfand. Nach Seoul kamen insgesamt 53 Staatsoberhäupter und Regierungschefs, um über die weltweite Nuklearsicherheit zu beraten. Offiziell waren dabei sowohl der Iran als auch Nordkorea kein Thema, inoffiziell dürften die Atomprogramme dieser Länder dennoch diskutiert worden sein. Und so mahnte Obama auch die beiden Staaten, signalisierte jedoch Gesprächsbereitschaft.
Potenzial für zahllose Atomwaffen
Im Kampf gegen den Nuklearterrorismus waren sich die versammelten Politiker weitestgehend einig. Fast ausnahmslos bekannten sie sich zu den in Washington vereinbarten Zielen und sagten zu, die hierzu notwendigen Schritte einzuleiten. Besonders die Sicherung des vorhandenen Atommaterials soll vorangetrieben, der Handel mit strahlenden Stoffen verhindert werden. Generell besteht das Ziel die Nutzung von hochangereichertem Uran deutlich verringert werden. Denn zurzeit existieren noch rund 1.400 Tonnen hoch angereichertes Uran, genug um mehrere tausend Atomwaffen herzustellen.
Das vorhandene Plutonium bietet sogar genug Material für zehntausende Atomsprengköpfe. Ein Großteil des spaltbaren Materials stammt dabei aus zivilen Quellen wie Kraftwerken und medizinischen Einrichtungen. In zwei Jahren wird es erneut einen Gipfel über die Nuklearsicherheit geben, dann treffen sich die Verantwortungsträger in den Niederlanden.