Der kälteste bekannte Ort im Universum hat eine Temperatur von 1 Kelvin, das entspricht etwa -272 °C. Dem Team von CUORE (Cryogenic Underground Observatory for Rare Events) gelang es nun einen noch niedrigeren Wert von 0,006 K durch die Abkühlung eines 400 kg schweren Kupferblocks zu erreichen. Das ist Weltrekord.
Absoluter Nullpunkt
Aufgrund des dritten Gesetzes der Thermodynamik kann der absolute Nullpunkt (0 K oder -273,15 °C) nie erreicht werden. Je wärmer es ist, desto mehr bewegen sich Atome und Moleküle. Am besagten Nullpunkt würde es in der Theorie dann keinerlei Bewegung geben. In diesem Fall wäre es möglich, genau zu sagen wo sich die Atome befinden und was sie gerade machen.
Das makroskopische Objekt
Bereits 1997 erreichte man einen Wert von 0,003 K mit Hilfe von Lasern, wodurch weitere Forschungen ins Rollen kamen. Das Besondere am aktuellen Rekord ist, dass es sich um einen großen Kupferblock handelt und nicht um wenige Atome oder Moleküle. Der Kupferblock als makroskopisches Objekt wurde für das Projekt in einem Container eingeschlossen. Die Forscher beschreiben diesen als „einzigartig in dieser Welt, nicht nur auf Grund der Dimensionen, extremen Temperaturen und Kühlleistung, sondern auch wegen der Materialauswahl und der Bauweise“.
Weltrekord nur Nebensache
Die Motivation der CUORE Forscher war es, radioaktive Zerfälle zu beobachten und untersuchen. Im Kupferblock selbst sollten diese Zerfälle stattfinden. Das größte Problem dabei war es, das Versuchsobjekt abzuschirmen, weil zu hohe Temperaturen oder andere radioaktive Prozesse die Messungen beeinflussen könnten. Die Lösung brachte eine gesunkene römische Galeere, welche Blei als Schutz lieferte. Jetzt wird sich noch herausstellen, ob der Versuch Erfolg hatte. Den Weltrekord hat das Team ja schon.
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