Seit mehr als 40 Jahren versorgt das Kernkraftwerk Beznau die Schweiz mit Strom. Damit ist es weltweit das älteste AKW, das sich noch in Betrieb befindet, doch inzwischen zeigen sich immer mehr die Zeichen der Zeit. Aufgrund einer Störung im Kühlsystem musste nun einer der beiden Reaktorblöcke abgeschaltet werden, es ist nicht das erste Mal, dass das Kraftwerk in die Schlagzeilen gerät.
Kraftwerk in der Kritik
Auch die Schweiz plant nach der Atomkatastrophe von Fukushima langfristig den Ausstieg aus der Atomkraft. Spätestens 2034 soll das letzte der fünf Kernkraftwerke vom Netz gehen, keines von ihnen wird durch ein neues ersetzt werden. Bis dahin laufen die verbliebene AKWs jedoch weiter, so auch Beznau. Doch das Kraftwerk im Kanton Aargau, unweit der deutschen Grenze, steht in der Kritik. Zwar wurde der Stresstest der Europäischen Union bestanden und vom Betreiber viel Geld in die Sicherheit investiert, aber zufrieden sind viele Politiker dennoch nicht.
Häufige Störungen
Auch wenn die zuständige Aufsichtsbehörde versicherte, dass die Störung an der Reaktorhauptpumpe von Block 2 harmlos war und zu keiner Zeit eine Gefahr für die Sicherheit des Kraftwerks bestand, dürfte der Zwischenfall doch für Diskussionen sorgen. Denn Kritiker bemängeln, dass weitere Sicherheitslücken an dem AKW zu finden sind. So wurde in der Vergangenheit von Rissen im Reaktormantel berichtet. Die Notstromaggregate des Kraftwerks werden zurzeit ausgetauscht, denn das bisherige System war nicht mehr ausreichend. Auch der Standort von Beznau auf einer Insel im Fluss Aare sorgt seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima für Kontroversen. Es wird befürchtet, dass ein starkes Hochwasser das Kraftwerk gefährden könnte.