Erst kürzlich berichteten wir über Kuhmist als alternative Energiequelle (weiterlesen). Was recht abwegig klang, ist jedoch die blanke Realität. Dies beweist Henning Kruse mit seinem Kuhstall in Lemwerder. Bereits seit Jahren ist das Dach seines Stalls mit Photovoltaik-Anlagen belegt, mit denen er mehr als 200 Haushalte mit Strom versorgt. Nun folgt Biogas aus Tiermist.
Biogasherstellung im kleinen Stil
Angefangen hatte alles mit den Gülle-Bestimmungen, die Kruse ohnehin zu Investitionen gezwungen hätten, doch anstatt sich nur darauf zu konzentrieren steckte er das Geld direkt in den Bau einer Biogasanlage. Diese unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Anlagen und ist natürlich auch deutlich kleiner, aber funktionieren tut sie dennoch. Drei Tonnen Mist frisst die Anlage pro Tag, die Kruse aus dem Kälber- und Pferdestall zusammenträgt. Aber auch Futterabfälle und Getreideabputz können verwendet werden, die sonst auf dem Müll gelandet wären.
Nach kleinen Zwischenfällen nun am Netz
Zwar lief die Anlage nicht von Anfang an ganz sauber und problemfrei, doch mittlerweile produziert sie genügend Gas um im Dauerbetrieb Strom ins Netz einspeisen zu können. Kruse plant damit weitere 180 Haushalte zu versorgen. Besonders günstig fällt die Kosten-Nutzen-Rechnung bisher noch nicht aus, doch Kruse ist zuversichtlich: „Irgendwann ist sie ja mal abbezahlt und wird auch was abwerfen“. Die Investitionssumme betrug 750.000 Euro.
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