Die begehrte Branche der Solarenergie ist überfüllt mit Informationen über Zuschüsse, Kürzungen, Subventionen oder Ähnlichem. Doch welche Rolle spielen dabei private Nutzer, die für ihre eigenen Haushalte in eine Solaranlage investieren möchten? Dieser Artikel soll ein kleinen Ausblick für das kommende Jahr geben.
Lohnt sich die private Solar-Energieerzeugung noch?
Experten sind sich dazu einig: Ja! – Vorausgesetzt es wird möglichst viel davon selbst verbraucht. Seit der Einführung der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG 2014) im August 2014 soll die Energiewende in Deutschland vorangebracht werden. Für Anlagenbetreiber bedeutete dies bisher lediglich sinkende Einnahmen. Jetzt und auch für 2015 gilt für Neueinsteiger, dass diese monatlich immer weiter sinkende Vergütungen erhalten für ihren erzeugten Strom, den sie 20 Jahre lang bekommen, je später die Anlage in Betrieb geht. Doch eine Investition in eine Solaranlage kann sich trotzdem lohnen, wenn (wie gesagt) das meiste selbst verbraucht wird.
EEG nur für große Anlagen gültig
Das aktualisierte EEG gilt dennoch eher für große Anlagen, die mindestens 500 Kilowatt leisten. Für die Betreiber solcher Anlagen gibt es ab jetzt keine feste Einspeisevergütung mehr und sie müssen ihren Strom eigenständig verkaufen. Ab 2016 betrifft diese Neuerung auch Anlagen ab 100 Kilowatt. Für große Anlagen ist seit dem EEG außerdem neu, dass sie für selbst erzeugten und verbrauchten Strom EEG-Umlage zahlen müssen, die jährlich um 5 Prozent steigt. Das heißt für Ende 2015 sind 30 Prozent der Umlage fällig, bis Ende 2016 35 Prozent und ab 2017 dann 40 Prozent. Sascha Schulz von der EnergieAgentur.NRW in Wuppertal sagte diesbezüglich: „Privatleute wird das allerdings kaum betreffen. […] Der selbst verbrauchte Strom von Anlagen mit einer Leistung von maximal 10 Kilowatt ist aber bis zu einem Eigenverbrauch von bis zu 10 Megawattstunden pro Jahr davon befreit.“
Gute Aussichten für Privatanleger
Ein vergleichendes Beispiel: Eine Solaranlage auf einem 60 Quadratmeter großen Dach eines privaten Haushalts leistet ca. 7,5 und 8 Kilowatt. Laut Schulz erhalten dem EEG Gesetz nach Anlagen bis 10 Kilowatt auch weiterhin die garantierte Einspeisevergütung, die derzeit jedoch um 0,5 Prozent monatlich sinkt. Doch auch diese Senkung ist nicht fix. Schulz führt weiter aus: „Gefördert werden deutschlandweit nur Photovoltaikanlagen im Umfang von 2400 bis 2600 Megawatt pro Jahr.“ Bei einem Überangebot an produzierenden Anlagen, die das Volumen aufbrauchen, geht man von einer stärker sinkenden Einspeisevergütung aus. Schulz empfiehlt privaten Hausbesitzern rechtzeitig zu überprüfen, ob sich eine neue Solaranlage rechnet.
Eigener Solarstrom kostet weniger
Auch wenn die Fördersätze sinken, sollte man auch nächstes Jahr in Solarenergie investieren aufgrund der geringeren Kosten, so der Bundesverband für Solarwirtschaft. Laut dem Geschäftsführer Carsten Körnig koste „Sonnenstrom vom eigenen Dach […] nur noch die Hälfte dessen, was ein privater Energieverbraucher beim Energieversorger bezahlen muss.“ Doch auch er rät wie alle anderen Experten, den eigens produzierten Strom direkt zu nutzen oder zu speichern. Zum Beispiel sollten Geschirrspüler oder Waschmaschine dann laufen, wenn über die Solaranlage Strom erzeugt wird, so Körnig. Lediglich der Überschuss wird dann noch ins Netz eingespeist und vergütet.
Staatliche Förderung der Solarstromspeicher
Die Anschaffung eines Batteriespeichers für Solar wird zudem staatlich gefördert. Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten werden von der Bundesregierung übernommen. Wie hoch das sein könnte und wie viel Ertrag dabei heraus kommt, kann man sich individuell ausrechnen lassen zum Beispiel über den Solarrechner der EnergieAgentur.NRW oder über das Fördernavi.
Normale EEG-Umlage betrifft aber alle
Die normale EEG-Umlage wird von allen Bürgern und Anlagenbetreibern mit ihrer Stromrechnung bezahlt werden müssen, sofern sie Strom von einem Energieversorger beziehen. Laut Alexander Knebel von der Agentur für Erneuerbare Energien in Berlin wird diese „im kommenden Jahr von derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde sinken.“ Das hat Auswirkungen auf die Endverbraucherpreise, sowie auch gesunkene Preise an der Leipziger Strombörse. Sogar diverse Energieversorger hätten zum Jahreswechsel eine Senkung ihrer Grundtarife angekündigt.
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