Aufgrund von unzureichender Rentabilität will der zweitgrößte Energiekonzern Deutschlands drei seiner Kraftwerke komplett oder zumindest teilweise stilllegen. Zwischen 2015 und 2017 würden somit, wenn sich die derzeitigen Marktbedingungen nicht verändern, etwa 1.000 Megawatt weniger ins Netz einfließen, so ein RWE-Sprecher.
Aufgrund der geringen Börsenpreise im ersten Quartal gingen die Ergebnisse der RWE-Kraftwerksparte um 25 Prozent und somit auf 559 Millionen Euro zurück.
Die Stilllegungspläne beziehen sich speziell auf die folgenden Kraftwerke: 110 Megawatt Kraftwerkskapazität des Braunkohlekraftwerks in Hürth (drittes Quartal 2015), mit 285 Megawatt Kraftwerkskapazität Block C des Steinkohlekraftwerks in Hamm (Anfang 2016), mit 610 Megawatt Kraftwerkskapazität der Steinkohleanteil des Gesteinkraftwerks in Werne, komplettes Kraftwerk Werne geht im ersten Quartal 2017 vom Netz.
Nach Angaben von Anfang Juni habe das Unternehmen seit dem Jahr 2013 europaweit zeitweise oder langfristig Kraftwerke oder Teile davon mit einer Leistung von insgesamt 12.600 Megawatt vom Netz genommen. Neben den geringen Erträgen waren es zum Teil auch staatliche Auflagen, wie beispielsweise in Großbritannien, die das Unternehmen zur Schließung von Kraftwerken zwangen.
Europaweit hat RWE über 40.000 Megawatt Stromerzeugungskapazität.
Viele herkömmliche Kraftwerke werden durch das steigende Angebot an Wind- und Sonnenstrom vom Markt gedrängt, so ist auch hier der Grund für die sinkenden Börsenstrompreis zu sehen. Trotzdem sollen die Kraftwerke bereitstehen, sobald Sonne oder Wind mal nicht zu genüge zur Verfügung stehen, um ausreichend Energie zu erzeugen.
Bild: pixabay.com