Beim vergangenen UN-Klimagipfel in Lima wurde ein Kompromiss zur CO2-Reduzierung gefunden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist zufrieden, die Umweltverbände sind enttäuscht vom Resultat. Nach den langen Verhandlungen, die von Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal geleitet wurden, hat man Eckpunkte für einen neuen Weltklimavertrag, der 2015 in Paris geschlossen werden soll, festgelegt. Diese gleichen jedoch mehr einer Wunschliste.
Die CO2-Reduktonsziele
Zwei Wochen lang fanden die Verhandlungen statt. Bei dem Ziel zur Reduzierung der CO2 Emissionen wurde um eine Lastenteilung zwischen Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern gerungen, bis man einen Textentwurf für den anstehenden UN-Klimagipfel in Paris im Dezember 2015 schaffen konnte. Dieser bildet eine Grundlage für ein neues verbindliches Klimaabkommen ab 2020. Die nationalen CO2-Reduktionsziele sind trotzdem vage. Bis März sollen die Staaten Vorschläge über ihre Klimaschutz-Maßnahmen machen und jeweils ihre Einsparungsziele vorstellen. Diese Ziele dürfen individuell festgelegt werden. Damit soll bei den CO2-Einsparungen ein transparenter Vergleich und eine Art Kontrollmechanismus etabliert werden. Die Forderung der Schwellen- und Entwicklungsländer nach Finanzierungshilfen zur Anpassung an den Klimawandel wird lediglich nur erwähnt, wobei keine konkreten Details, die die Länder verpflichten würden, festgelegt wurden.
Ziele für 2015
Bis zum 1. November 2015 soll das UN-Klimasekretariat die Zusagen der Mitgliedstaaten zusammentragen und überprüfen, ob diese ausreichen, das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Mit den eingegangen Verpflichtungen sollen die weltweiten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 40 bis 70 Prozent gesenkt werden. Dies sei notwendig, um die Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu erfüllen. Sollte die Erderwärmung stärker werden, könnte der Klimawandel nicht unter Kontrolle gehalten werden. In einer UNO-Erklärung hieß es letzten Sonntag, dass das Abkommen den Weg ebnet „für die Verabschiedung eines universellen und bedeutenden Abkommens im Jahr 2015“. Generalsekretär Ban drängte vor allem Industriestaaten dazu, „ihre nationalen Verpflichtungen weit vor Paris“ vorzulegen.
Kritik der Umweltverbände
Aktivisten des Klimaschutzes äußerten reichlich Zweifel und Kritik. Martin Kaiser, Chef des Greenpeace-Klimateams, findet den Kompromiss enttäuschend, da die wichtigsten Streitpunkte nur auf 2015 verschoben worden sind. Die WWF-Klimaexpertin Samantha Smith hält den Plan für stumpf und „von geringer wissenschaftlicher Relevanz“. Auch Oxfam äußerte die Kritik, dass der Textentwurf für Paris 2015 keine konkreten politischen Fragen angehe im Kampf gegen den Klimawandel.
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