Bis zum nächsten Frühjahr sollen in Göttingen Überprüfungen des Erdbodens im Wert von 500.000 Euro stattfinden, so Professor Norbert Lossau, Vizepräsident der Universität.
Zur Messungen fahren LKW zwei Trassen ab, jeweils zehn Kilometer lang, die nördlich des Stadtgebietes liegen. Sogenannte Geophone fangen von Vibratoren erzeugte Schallwellen auf, aus deren Brechung wiederum sich Rückschlüsse auf die im Erdinneren liegenden Gesteinsschichten ziehen lassen. Bisher seien nicht alle Informationen über den Bodenaufbau bekannt. Man weiß sicher, dass sich in der oberen Schicht Buntsandstein und Muschelkalk und in einer Tiefe von 1000 Meter Zechstein mit eingelagertem Kalisalz befindet. In tieferen Bereichen vermutet man Vorkommen von Granit.
Lauten die Ergebnisse so wie erhofft, so ist im zweiten Schritt eine genauere Überprüfung mit einer Kostenhöhe von zwei bis drei Millionen Euro ab dem Jahr 2016 geplant. Fallen auch diese Ergebnisse wie erhofft aus, sieht der dritte Schritt Bohrungen vor für die Leitungen des Geothermiewerks. Diese werden voraussichtlich Kosten in Höhe von zehn bis 15 Millionen Euro verursachen.
50 Millionen Euro Investition
Leiter der Abteilung Gebäudemanagement der Universität Göttingen, Rainer Bolli, rechnet mit einer Gesamtinvestition von 50 Millionen Euro zur Planung und Errichtung des Geothermiewerks. Dieses könnte fertig gestellt und in Betrieb genommen bis zu 80 Prozent des Wärmebedarfs der Universität decken.
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