Seit Beginn des Monats testet Stromriese RWE ein neues Superkabel, das einen nahezu verlustfreien Stromtransport und somit auch massive Einsparungen ermöglichen soll.
Für dieses Vorhaben wird das Supraleiterkabel auf minus 200 Grad gekühlt und konnte bereits gute Testergebnisse erzielen. Der Test mit einem ca. einen Kilometer langen Kabel sei laut RWE-Angaben bereits für das zweite Quartal geplant. Für Hersteller und Energieversorger könnte ein solches Kabel erhebliche Einsparungen bedeuten, da Supraleiter bei einem gleichen Querschnitt bis zu fünfmal so viel Strom transportieren können. Aus diesem Grund können bereits vorhandene Kabelschächte verwendet und alte Kabel einfach durch die neue Version ersetzt werden.
Entwickelt wurde die Technik bereits 1987, damals bereits galt sie als ausgesprochen rentabel und innovativ und brachte Physiker Georg Bednorz den Nobelpreis ein. Laut RWE ist der jetzige Test eine Weltpremiere, deren Folgen weitreichend sein werden. Nicht nur Stromverluste und Platz können dadurch eingespart werden, sondern auch innerstädtische Umspannstationen fallen weg. Der Hersteller Nexans Deutschland schätzt die reinen Kabelkosten dabei auf Rund eine Million Euro pro Kilometer, was mehr als doppelt so viel ist, wie für herkömmliche Erdkabel. Sollte sich die neue Technik durchsetzen, so profitiert davon auch die Industrie, die auf sinkende Preise für geläufige Kabel hofft, um die Stromverteilnetze in Großstädten umfangreich erneuern zu können.
Bild: pixabay.com