Die Wichtigkeit von erneuerbaren Energien ist spätestens seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nicht mehr weg zu argumentieren. Die Abhängigkeit von russischem Öl ist uns in Europa auf die Füße gefallen. Folgen wie eine hohe Inflation und teure Energie spüren wir alle. Aus diesem Grund hat es sich die Bundesregierung zur Aufgabe gemacht, den längst überfälligen Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Doch was sind erneuerbaren Energien eigentlich? Die Antwort auf diese Frage und vieles mehr findet ihr in diesem Artikel.
Warum heißt es erneuerbare Energien?
Das Wort erneuerbar lässt ins zuallererst an Recyceln denken. Im Falle der erneuerbaren Energien geht es jedoch nicht darum, Energie zu recyceln und wiederzuverwenden. Erneuerbar bezieht sich im Zusammenhang mit Energie darauf, dass die Ressourcen zur Herstellung dieser Energie unendlich sind. Welche das sind, erfahrt ihr später. Dieser Umstand macht die erneuerbaren Energien ökologischer als fossile Energien oder Atomkraft, wobei letztere einen Sonderfall darstellt.
Was sind fossile Energien?
Unter fossilen Energien verstehen wir Energie, welche aus fossilen Rohstoffen gewonnen wird. Dazu gehört Kohle, Gas und Öl, welches wir aus der Erde abbauen und im Anschluss verbrennen oder anderweitig weiterverarbeiten, um daraus Energie zu gewinnen. Was die letzten Jahrhunderte normal war, hat dazu geführt, dass sich unsere Erdatmosphäre immer weiter aufheizt. Der menschengemachte Klimawandel ist nicht wegzudiskutieren und kann nur durch den Ausbau erneuerbarer Energien gestoppt werden. Einen Sonderfall stellt die Atomenergie dar. Sie verwendet zwar keine fossilen Ressourcen und stößt auch kein klimaschädliches CO2 aus, jedoch entsteht bei dem Prozess der Energiegewinnung radioaktiver Atommüll. Die Lagerung dieses Müll ist höchst problematisch und da es keine sichere Lösung dafür gibt, ist Atomenergie keine langfristige Möglichkeit der sauberen Energiegewinnung.
Was sind erneuerbare Energien?
Unter erneuerbaren Energien versteht man also Energien, welche Ressourcen verwenden, die von der Natur schadlos wiederhergestellt werden können. Wenn wir von erneuerbaren Energien sprechen, sind die Quellen hauptsächlich Luft, Wasser und Sonne.
Solarthermie
Unter Solarthermie versteht man jegliche Art erneuerbarer Energie, welche mit Hilfe der Sonne produziert wird. Zur Gewinnung von Energie werden Solarpanelle eingesetzt, welche Sonnenstrahlung in Energie umwandeln. Solche Solaranlagen finden sich auf Feldern oder Gebäuden. Die Ausrichtung und ein sonnenreicher Standort sind dabei sehr wichtig. Manche Anlagen sind sogar in der Lage, sich mit der Sonne zu drehen, um einen maximalen Wirkungsgrad zu erreichen.
Windkraft
Die wohl umstrittenste Form erneuerbarer Energien ist die Windkraft. Um Winde nutzen und in Energie umwandeln zu können sind riesige Windräder notwendig. Kritiker sagen, dass diese bis zu über 100 Meter hohen Windräder den Blick in die Natur trüben. In Bundesländern wie Bayern besteht die 10-H-Regel. Sie besagt, dass der Abstand zwischen Gebäuden und Windrädern 10-mal so groß sein muss, wie das Windrad hoch. Dadurch gibt es in Bayern kaum Möglichkeiten, ein Windrad aufzubauen und die Winde zu nutzen. Off-Shore, also in Nord- und Ostsee gibt es dagegen Windparks, welche jede Menge saubere Energie produzieren.
Wasserkraft
Schon im Mittelalter machten sich die Menschen die Wasserkraft zu Nutzen. Müller betrieben ihre Mühlen mit ihr. Auch die moderne Wasserkraft funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip. Bei moderner Wasserkraft wird Wasser durch ein Rohr mit einer Turbine geschleust, welche Strom erzeugt. Dabei ist immer ein Höhenunterschied notwendig, was die Energiegewinnung durch Wasserkraft sehr aufwendig macht.
Sind erneuerbare Energien die Lösung?
Kurz und knapp lässt sich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Fossile Energien zerstören unsere Umwelt und sind teuer. Atomenergie kann maximal eine Übergangslösung sein, das hat auch die Bundesregierung erkannt. Im April 2023 gehen die letzten noch stromerzeugenden Atomkraftwerke vom Netz. Um die Ausfälle von Atom- und fossiler Energie kompensieren zu können, müssen große Summen in die Entwicklung erneuerbarer Energien investiert werden. 2019 lag der Anteil erneuerbarer Energien bei 42%, 2020 waren es bereits 47%. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Ziel ausgegeben, 2030 einen Anteil von 67% erneuerbarer Energien zu erreichen.