Im Alter klagen viele Menschen darüber, dass sie zunehmend schlechter hören. Doch auch jüngere Generationen können von Krankheiten betroffen sein, die ihr Hörvermögen einschränken. Hörgeräte sind bereits seit vielen Jahren bewährte Mittel, um Abhilfe zu schaffen. Hier erfahren Sie, was Sie im Umgang mit den Geräten beachten müssen.
Regelmäßige Pflege für einen möglichst langen Gebrauch
Damit das Hörgerät lange seine Dienste erfüllt, sind regelmäßige Pflege und Wartung wichtig. Da die Geräte aus komplexer Technik bestehen, sollten Reparatur- und Wartungsarbeiten nur von einem Fachmann durchgeführt werden. Bereits leichte Stöße oder eine Unachtsamkeit beim Öffnen der Abdeckung können zu irreparablen Schäden führen.
Beim Wechsel der Batterien sollten Sie möglichst behutsam vorgehen. Achten Sie darauf, dass währenddessen kein Staub in das Hörgerät gelangen kann. Nutzen Sie außerdem eine weiche Unterlage. Stiftung Warentest hat zudem die besten Hörgerätebatterien 312 vorgestellt. Das Ergebnis dürfte manch einen überraschen, so finden sich bekannte Hersteller wie Panasonic und Energizer lediglich auf mittlerem Leistungsniveau. Weniger bekannte Marken sind also langlebiger und damit auch energiesparender.
Zur täglichen Pflege von Hörgeräten gehört das Entfernen von Ohrenschmalz. Keinesfalls dürfen dafür haushaltsübliche Reiniger oder Wasser verwendet werden. Am besten lassen sich Hörgeräte mit einem trockenen Tuch oder einer kleinen Bürste säubern.
Gründlicher lassen sich Modelle reinigen, die wasserresistent sind. Es gibt sogar wasserdichte Hörgeräte, die bei einem Schwimmbadbesuch nicht herausgenommen werden müssen.
Tipps für die Eingewöhnungszeit der Hörgeräte
Während der ersten Tage oder Wochen müssen Sie sich zunächst an das neue Gerät gewöhnen. Dies kann einige Zeit dauern, denn Hörgeräte unterscheiden sich stark vom menschlichen Hörvermögen. Nach einer Schwerhörigkeit fällt es dem Gehirn schwer, Geräusche richtig zu filtern. Während leise Töne wie der Wind oder ein weit entfernter Glockenschlag früher in den Hintergrund rückten, nimmt das Gehirn diese Geräusche nun bewusster wahr. Daraus resultiert, dass die Hörgeräteträger in der ersten Zeit mit verschiedensten Reizen konfrontiert werden. Wichtig ist nun, dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Wenn Sie die Hörgeräte aufgrund einer unangenehmen Reizüberflutung kaum tragen, kann sich die natürliche Filterfunktion des menschlichen Hörens nicht einpendeln. Es ist hilfreich, wenn Sie sich in der Anfangsphase eher ruhigen Situationen aussetzen: Unternehmen Sie einen Spaziergang im Wald oder besuchen Sie am Vormittag ein kleines Café, in dem nur wenige Gäste anwesend sind. Meiden Sie volle Einkaufshäuser und lärmenden Stadtverkehr.
Weitere Tipps für die Anfangszeit mit neuen Hörgeräten:
- Hörgeräte dürfen niemals großer Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Um die Technik zu schützen, empfiehlt es sich, stets ein kleines Etui zur Hand zu haben.
- Um sich im Restaurant besser auf Ihren Gesprächspartner konzentrieren zu können, setzen Sie sich mit dem Rücken zu den Gästen. Bitten Sie zudem die Bedienung um einen ruhigen Tisch.
- Achten Sie darauf, dass die Hörgeräte nicht mit Fremdstoffen in Verbindung geraten. Creme, Haarspray, Puder oder Sonnenschutzmittel können die Technik langfristig schädigen.
Tipp für die Anschaffung:
Die pauschalen Leistungen der Krankenkassen für Hörgeräte fallen unterschiedlich hoch aus. So kommt die Techniker beispielsweise für bis zu 1.534,02 Euro auf. Bei der AOK wird lediglich ein 10-prozentiger Eigenanteil mit maximal 10 Euro fällig, wenn die Mitglieder die Hörgeräte über Partnerlieferanten der Krankenkasse beziehen. Vor Beantragung eines Geräts kann es für gesetzliche Versicherte lohnenswert sein, sich bei anderen Kassen zu informieren, um Geld zu sparen.