Die Heizung spontan per App regulieren, gerne sogar ganz automatisch. Doch in Wahrheit gibt es auch hier Unterschiede und das verlangt nach einer genauen Kalkulation vor dem Kauf.
Technologie hilft bei Verbrauchsoptimierung
Es ist inzwischen bekannt, dass effektives Stromsparen in erster Linie vom Verbraucherverhalten zusammenhängt. Selbst die modernste Ausstattung schöpft ihr Potenzial nicht aus, wenn unnötig viel Energie beansprucht wird. In den kalten Monaten, wenn die Heizung täglich aktiv ist, betrifft das den Heizkreislauf während aller Phasen des Tages. Aus diesem Grund sind intelligente Heizsteuerungen im Massenmarkt angekommen: Sie erlauben die zentrale Steuerung aller Heizelemente und lassen sich automatisieren, sodass kein versehentlicher Verbrauch mehr stattfinden kann.
Diese Technologie ist grundsätzlich sehr nützlich und hat vielen Anwendern bereits eine Ersparnis gebracht. Dennoch sollte der Kauf nicht blind erfolgen, denn längst nicht alle Produkte verbessern die Energieeffizienz wie von Zauberhand. Zunächst sind die Einstellungen entscheidend: Hier kann anfangs ein wenig Testen nötig sein, um die richtige Konfiguration zu finden. Doch auch das Potenzial des jeweiligen Geräts gibt Grenzen vor. Etwa bei der häufig beworbenen Selbstlernfunktion, dank der die Heizung die Gewohnheiten der Bewohner kennenlernt und sich selbständig anpasst: Viele Lösungen zeigen sich in der Praxis als eher rudimentär und lange nicht so „smart“, wie die Beschreibung vermuten lässt.
Die Preisklasse macht den Unterschied
Zusätzliche Features, die einen Aufpreis bedeuten, sind daher eine Überlegung wert, um das Smart Heating zu optimieren. An erster Stelle ist dabei das „Geofencing“ zu nennen, da es die Definition verschiedener Zonen mit jeweils individuellen Wunschtemperaturen ermöglicht. Auch die Anwesenheitserkennung liefert ihren Mehrwert, da sie überflüssiges Heizen, wenn sich niemand in der Wohnung aufhält, verhindert, und das ganz ohne manuelles Eingreifen.
Der Komfort, der damit einhergeht, ist offensichtlich. Und wegen dieser Kombination aus Bequemlichkeit, Geldersparnis und Umweltfreundlichkeit stehen die Lösungen sowohl aus persönlichem Empfinden als auch moralisch in einem guten Licht.
Laut Herstellern liegt das Sparpotenzial bei rund 30 Prozent, wobei die Preisklasse einen Einfluss auf den tatsächlichen Wert hat. Günstige Einsteigermodelle gibt es bereits für unter 20 Euro, die Senkung liegt dann allerdings eher bei 10 Prozent. Ebenfalls wichtig ist, ob alle oder nur bestimmte Heizungen in das smarte System miteinbezogen werden. Bei kompletter Vernetzung sind auf 100 Quadratmetern bis zu 100 Euro geringere Heizkosten (pro Jahr) möglich. Doch je mehr Elemente vorhanden sind, desto höher sind logischerweise die Anschaffungskosten. Immerhin wird für die Installation kein Experte benötigt – in diesem Punkt, der Benutzerfreundlichkeit, entsprechen die smarten Heizungen ganz ihren namensähnlichen Verwandten, den Smartphones.
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